Nikolausabend

verantaltet durch die Pfadfinder-Gilde Salzburg Maxglan

9. Oktober 2005

Kurzbericht und Fotos: Rudi Peter

 

Neues Land im Norden– auf den Spuren der Pioniere

Eine Wanderung durch Natur und Geschichte einer Gegend, in der weder Gotische Kathedralen, noch barocke Schlösser aufragen. Vor 150 Jahren war hier noch weglose Wildnis. Und das im geschichtsträchtigen Salzburger Land!

 

Am Sonntag 09-10-05 stand, wie jedes Jahr, der Wandertag der Distriktsgilde auf dem Programm. Die Gilde Maxglan war heuer für die Planung und Durchführung verantwortlich.

 

Das Ziel der Wanderung war ein Hochinteressantes und führte die 60 Teilnehmer aller Gilden einmal in eine weitestgehend unbekannte Region unseres schönen Landes Salzburg.

 

Eine Moorwanderung im Norden Salzburgs zwischen Zehmemoos und Bürmoos.

 

Anreise nach unserem Treffen am Salzburger Lokalbahnhof erfolgte pünktlichst um 9,45 Uhr mit dem Zug nach Zehmemoos, wo bereits einige Freunde aus dem Norden Salzburgs auf uns warteten.

 

Es erfolgte sodann eine Aufteilung in zwei Gruppen und wurden diese von Arthur Grabner und von Ernstl Müller bestens vorbereitet, durch die "Grundlosestraße" ins Moor geführt.

 

Einige hochinteressante Details versetzten uns alle in Erstaunen:

 

1.) Das Moor ist seit ca . 15 Mio. Jahren auf 12 Meter Höhe angewachsen. Darunter befindet sich eine Lehmschicht, die man heute sehen kann. Das bedeutet, dass der Torf bis auf die Lehmschicht bereits abgetragen worden ist.

 

2.) Dieses Moor ist seit Jahren, vor allem nach dem Weltkrieg vom Torfstich zu Zwecken der Heizmaterialgewinnung fast zur Gänze abgetragen. Teilweise wurde industriell Torf gestochen und vermarktet. Die Firma ging mangels Ertrag in die Pleite.

 

3.) Ein besonders g´scheiter Mann meinte in der Folge, dass man aus Lehm auch Bauziegel und Dachschindeln erzeugen könne und begann mit der industriellen Fertigung dieses Baustoffes und ging ebenfalls ca. zwei Jahren in die Pleite. Das weitestgehend arme Volk konnte sich eben das Hausbauen nicht leisten.

 

4.) Das Moor ist seit einigen Jahren ein durch nichts bewirtschaftetes Gebiet und konnte in der Folge auch nicht, wie in ähnlichen Mooren die für Moore typische Vegetation hervorbringen, da es zu keinerlei Beweidung, auch nicht durch "Heidschnucken" Schafe. Es fehlt das Heidekraut und der Grasbewuchs fast völlig. Dafür gibt es Weiden, Birken und anderes Mischgebäum.

 

5.) Zurückgeblieben sind einige Tümpel und kleinere und ein größerer Seen, Gruben, die nach der Lehmgewinnung sich mit Wasser füllten. Heute wunderbare geschützte Biotope, die mit Absicht fischfrei gehalten werden, damit es auch zu einer Unterwasserflora kommen konnte.

 

Soweit meine Erinnerung an einen für mich äußerst interessanten Tag in der Natur um Bürmoos. Zu bemerken wäre, dass ein Ausflug in das angrenzende "Waidmoos" in Richtung Holzhausen ebenfalls biologisch wertvoll sein müsste. Dort gibt es einen geschützten Vogelpark. Das angrenzende "Ibner Moor" mit dem dort befindlichen Moorsee lohnt ebenfalls. Dort kann man auf geschützten Wegen wertvolle Kulturlandschaft bewundern.

 

Zum Abschluss lud ein "Wia z Haus" zu einem wahrlich üppigen (Nach)Mittagsmal und kamen wir stehenden Bauches per Lokalbahn wieder nach Salzburg zurück.

 

Ein äußerst gelungener Tag in freier Natur brachte uns wieder einmal überregional zusammen. Herzlichen Dank an die "Atzung- und Laberinnen" der Maxglaner, die uns mit Getränk und Bretzeln versorgten, und an das Team um Arthur und Ernst.

 

Danke